28.03.2025
Wie wirkt eine Massage auf den Körper?
Bei der Vorstellung an eine Massage denken wir an Entspannung und Lockerung von Muskeln, an das wohlige Gefühl danach oder daran, dem Körper etwas Gutes tun zu wollen. Doch bei einer Massage passiert noch viel mehr.
Eine Massage bewirkt im Körper verschiedene Effekte, die sich nicht nur körperlich auswirken, sondern bis in unsere Psyche reichen.
Die Erläuterung der folgenden Wirkprinzipien soll dies verdeutlichen:
Mechanische Effekte
Hier ist der Effekt durch die Bewegung der Hände auf der Haut bzw. in der Muskulatur gemeint. Durch diverse Techniken werden Verklebungen zwischen einzelnen Gewebeschichten (Muskulatur, Faszien) gelöst, Narben können weicher werden und dank dem Ansteigen der Blut- und Lymphzirkulation (übrigens der häufigste untersuchte und beschriebene Effekt einer Massage) werden die Gewebszellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, während Abfallprodukte und Giftstoffe besser abtransportiert werden. Ein gut versorgter Körper kann besser Abwehrmechanismen gegen Krankheiten aktivieren.
Biochemische Effekte
Durch die sogenannten Querfriktionen (Massagetechnik) wird das Gewebe minimal verletzt, was zur Folge hat, dass verschiedene Substanzen im Körper freigesetzt werden:
- Entzündungsmediatoren
Über eine Kaskade wird Arachidonsäure gebildet, welche als Vorstufe zur Produktion von Prostaglandin oder Leukotrine dient. Ebenfalls wird Histamin freigesetzt. Entzündungsmediatoren helfen, den Heilungsprozess in Gang zu setzen. - Endorphine
Opiatähnliche Substanzen die helfen, Schmerzen zu hemmen. - Serotonin
Wirkt antidepressiv, antriebssteigernd und angstlösend. Es hat ebenfalls eine Schmerzhemmende Wirkung, da es die Weiterleitung von Schmerzreizen zum Gehirn unterbricht.
Querfriktionen sollten allerdings nicht zu früh nach einer Verletzung erfolgen, da es sonst zu einer überschiessenden Entzündungsreaktion kommen kann.
Reflektorische Effekte
Durch die Berührung werden Rezeptoren und freie Nervenendigungen der Haut und in der Muskulatur stimuliert. Eine Massage hat somit nicht nur eine direkte Wirkung auf die Muskeln und das Gewebe, sondern kann auch sogenannte reflektorische Effekte hervorrufen.
Stell dir vor, du hast an einem Punkt deines Körpers Verspannungen oder Schmerzen. Wenn ein Masseur diesen Bereich massiert, werden über Nerven Signale an das Gehirn gesendet. Dies kann daraufhin Reaktionen steuern, die nicht nur an der Stelle der Massage stattfinden, sondern auch an anderen Teilen des Körpers – z.B. den Darm beruhigen.
Die Massage stellt einen sogenannten somatischen Reiz dar. Über den vegetativen Reflexbogen (Kommunikation mit dem Gehirn) werden so Effekte an den Organen erzielt.
Psychogene Effekte
Das Gefühl der Entspannung nach der Massagebehandlung wird im Gehirn über das limbische System (Funktionseinheit zur Verarbeitung von Emotionen) vermittelt. Von hier aus werden über andere Hirnareale die Ausschüttung von Stresshormonen kontrolliert. Zusätzlich steigt das Serotonin- und Dopaminlevel – beide wirken aktivierend und stimmungsaufhellend.
Immunmodulierende Effekte
Die immunmodulierenden Effekte einer Massage bedeuten, dass eine Massage das Immunsystem des Körpers beeinflussen kann, indem sie dessen Funktion positiv verändert. Das Immunsystem ist dafür verantwortlich, den Körper vor Krankheiten und Infektionen zu schützen. Eine Massage kann dieses System unterstützen, indem sie bestimmte Prozesse im Körper anregt oder beruhigt.
Während einer Massage wird der Kreislauf und das Lymphsystem angeregt, was die Verteilung von weißen Blutkörperchen – den „Kriegern“ des Immunsystems – im Körper verbessert. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen und Entzündungen.
Darüber hinaus kann eine Massage Stresshormone wie Cortisol reduzieren. Zu viel Cortisol schwächt das Immunsystem, und weniger Stress bedeutet, dass das Immunsystem besser arbeiten kann. Die Massage hilft also dabei, den Stress abzubauen, was wiederum das Immunsystem stärkt.