
Bindegewebe Massage
Die Bindegewebe Massage ist eine spezialisierte Behandlungsmethode, die gezielt auf das Bindegewebe einwirkt und dessen wichtige Funktionen im Körper unterstützt. Das Bindegewebe schützt Ihren Körper vor Krankheitserregern, die Organe vor Beschädigungen und hält die Organformen aufrecht. Eine gekonnte Behandlung des Bindegewebes zielt auf seine Stärkung ab und behandelt die Organe mit, die über Nervenbahnen mit dem Bindegewebe verbunden sind.
Aus der Wirbelsäule treten paarweise rechts/links die Spinalnerven aus, welche den Körper in die sogenannten Segmente unterteilen. Man kann sich diese Segmente wie Pizzastücke vorstellen. Ein Spinalnerv versorgt alles in seinem “Pizzastück” – das heisst: Haut, Muskeln, Organe, Nerven, Blut- und Lymphgefässe. Die Bindegewebsmassage wirkt ausgleichend und durchblutungsfördernd auf alles im entsprechenden «Pizzastück».
Wenn ein inneres Organ erkrankt, verändert sich das Unterhautbindegewebe: Es wirkt aufgequollen oder eingezogen. Die manuelle Behandlung wirkt positiv auf diese Schwellung. Das Bindegewebe wird in Zonen für Kopf, Bronchien, Arme, Magen, Leber, Herz, Niere, Darm, Genitalien, Blase sowie Venen und Lymphen unterteilt.
Es gibt verschiedene Arten und Techniken das Bindegewebe zu behandeln. Die klassische Bindegewebsmassage unterscheidet sich von den vielleicht bekannteren Anwendungen wie den flächigen Bindegewebstechniken oder einer Deep Tissue Behandlung.
- Magen- und Darmstörungen zu lindern
- Verdauungsbeschwerden aufzulösen
- Arteriellen Durchblutungsstörungen entgegenzuwirken
- Stresssymptome zu lindern
- ein Schleudertrauma zu behandeln
- Narben zu behandeln
- Atemwegsbeschwerden zu lindern
Mehr zur Bindegewebemassage
Die Entstehungsgeschichte der Bindegewebemassage ist spektakulär. Die deutsche Krankengymnastin Elisabeth Dicke litt in den 1920er Jahren unter drastischen Durchblutungsstörungen. Diese waren so massiv, dass eine Amputation ihres Beines drohte. Darüber hinaus quälten sie Rückenschmerzen, die das ständige Liegen verursachte. So begann sie, sich selbst im Bereich des Beckens zu massieren, da sie bei diesen Berührungen Linderung empfand. An bestimmten Stellen unter der Haut ertastete sie Schwellungen. Trotz Schmerzen behandelte sie diese intensiver mit ihren Händen – die Rückenschmerzen verschwanden und die Durchblutung regulierte sich so weit, dass das Bein nicht amputiert werden musste. Fortan suchte sie auch bei ihren Patient*innen nach Veränderungen im Unterhautbindegewebe. Sie erkannte diese als Ausdruck von darunterliegenden Störungen und begann, ihre Patient*innen mit der von ihr entwickelten Massagetechnik zu behandeln. Mit Erfolg. Gemeinsam mit der Krankengymnastin Hede Teirich-Leube entwickelte sie die Behandlung weiter, mit Hilfe des Sportmediziners Wolfgang Kohlrausch liessen sie die Therapieform an der Universität Freiburg klinisch untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind Thema des Buches »Massage reflektorischer Zonen im Bindegewebe bei rheumatischen und inneren Erkrankungen. Eine neue Technik«, welches die beiden Frauen 1942 publizierten.
In den 1950er Jahren verbreitete sich die Bindegewebemassage rasch und wurde in ganz Europa von Krankengymnasten und Ärzten eingesetzt. Sie gilt heute als eine der vielen Behandlungsmethoden, die erfolgreich in der Physiotherapie eingesetzt werden.
Neben der Bindegewebe Massage bieten wir in unseren Massagepraxen in Solothurn und Bern weitere spezialisierte Behandlungsmethoden an, die gezielt verschiedene Körpersysteme ansprechen. Die Fussreflexzonenmassage basiert auf dem Prinzip, dass bestimmte Areale an den Füssen mit spezifischen Organen und Körperregionen korrespondieren. Durch gezielte Stimulation dieser Zonen kann eine positive Wirkung auf die entsprechenden Organsysteme erzielt werden. Diese Therapieform fördert die Durchblutung, unterstützt den Lymphabfluss und kann zur Schmerzlinderung sowie Verbesserung des Schlafes beitragen. Die manuelle Lymphdrainage ist eine physikalische Therapietechnik, die den Lymphabfluss optimiert. Mittels spezieller Grifftechniken wird der Transport der Lymphflüssigkeit angeregt, was zur Reduktion von Ödemen führt. Diese Methode findet Anwendung bei primären und sekundären Lymphödemen, chronischer Veneninsuffizienz und posttraumatischen Schwellungen. Die Triggerpunkttherapie zielt auf die Behandlung myofaszialer Triggerpunkte ab, die als lokal begrenzte Muskelverhärtungen Schmerzen in anderen Körperregionen auslösen können. Durch gezielte manuelle Techniken werden diese Verhärtungen gelöst, was zu einer Schmerzreduktion und verbesserten Muskelfunktion führt. Diese Therapieform ist besonders effektiv bei chronischen Schmerzzuständen und Bewegungseinschränkungen.