Bindegewebe­massage

Bindegewebe­massage

Gesundheit geht unter die Haut
Wirkungsweise

Das Bindegewebe schützt Ihren Körper vor Krankheitserregern, die Organe vor Beschädigungen und hält die Organformen aufrecht. Eine gekonnte Massage des Bindegewebes zielt auf seine Stärkung ab und behandelt die Organe mit, die über Nervenbahnen mit dem Bindegewebe verbunden sind. Wenn ein inneres Organ erkrankt, verändert sich das Unterhautbindegewebe: Es wirkt aufgequollen oder eingezogen. Die manuelle Behandlung wirkt positiv auf diese Schwellung. Das Bindegewebe wird in Zonen für Kopf, Bronchien, Arme, Magen, Leber, Herz, Niere, Darm, Genitalien, Blase sowie Venen und Lymphen unterteilt.

Einsatzbereiche

Die Bindegewebemassage wird eingesetzt, um

  • Magen- und Darmstörungen zu lindern
  • Verdauungsbeschwerden aufzulösen
  • Arteriellen Durchblutungsstörungen entgegenzuwirken
  • Stresssymptome zu lindern
  • ein Schleudertrauma zu behandeln
  • Narben zu behandeln
  • Atemwegsbeschwerden zu lindern

Mehr Informationen zur Bindegewebemassage

Die Entstehungsgeschichte der Bindegewebemassage ist spektakulär. Die deutsche Krankengymnastin Elisabeth Dicke litt in den 1920er Jahren unter drastischen Durchblutungsstörungen. Diese waren so massiv, dass eine Amputation ihres Beines drohte. Darüber hinaus quälten sie Rückenschmerzen, die das ständige Liegen verursachte. So begann sie, sich selbst im Bereich des Beckens zu massieren, da sie bei diesen Berührungen Linderung empfand. An bestimmten Stellen unter der Haut ertastete sie Schwellungen. Trotz Schmerzen behandelte sie diese intensiver mit ihren Händen – die Rückenschmerzen verschwanden und die Durchblutung regulierte sich so weit, dass das Bein nicht amputiert werden musste. Fortan suchte sie auch bei ihren Patient*innen nach Veränderungen im Unterhautbindegewebe. Sie erkannte diese als Ausdruck von darunterliegenden Störungen und begann, ihre Patient*innen mit der von ihr entwickelten Massagetechnik zu behandeln. Mit Erfolg. Gemeinsam mit der Krankengymnastin Hede Teirich-Lebe entwickelte sie die Behandlung weiter, mit Hilfe des Sportmediziners Wolfgang Kohlrausch liessen sie die Therapieform an der Universität Freiburg klinisch untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind Thema des Buches »Massage reflektorischer Zonen im Bindegewebe bei rheumatischen und inneren Erkrankungen. Eine neue Technik«, das die beiden Frauen 1942 publizierten.

In den 1950er Jahren verbreitete sich die Bindegewebemassage rasch und wurde in ganz Europa von Krankengymnasten und Ärzten eingesetzt. Sie gilt heute als eine der vielen Behandlungsmethoden, die erfolgreich in der Physiotherapie eingesetzt werden.

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